2. HYPOS-Dialog diskutiert über Wasserstoff-Mobilität

Im öffentlichen Verkehr auf Schiene und Straße bietet der Wasserstoff-Antrieb großes Potenzial für die Umsetzung der Mobilitätswende. Auf dem 2. HYPOS-Dialog am 20. Februar in Leipzig diskutieren Vertreter der europäischen Wasserstoffbranche über die aktuellen Entwicklungen und wollen gemeinsam neue Projektideen initiieren.

„Rund 50 Prozent des deutschen Bahnnetzes sind nicht elektrifiziert, weltweit liegt der Anteil sogar bei rund zwei Drittel. Entsprechend groß ist das CO2-Einsparpotenzial von Brennstoffzellen-Schienenfahrzeugen gegenüber den auf diesen Strecken eingesetzten Dieselloks“, erklärt Oliver Mietzsch, Geschäftsführer des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL). Besonders im ländlichen Raum böten wasserstoffbetriebene Züge und Busse eine echte Alternative zur Sicherstellung eines klimafreundlichen und wirtschaftlichen öffentlichen Nahverkehrs. „Deshalb untersuchen wir aktuell mit einer Machbarkeitsstudie den Einsatz von Brennstoffzellen-Zügen im mitteldeutschen Raum und hier insbesondere im City-Tunnel Leipzig. Im Mittelpunkt stehen dabei die Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln und in einem zweiten Schritt die Verbindung Leipzig-Gera“, ergänzt  Bernd Irrgang, stellv. Geschäftsführer des ZVNL und Projektleiter der Machbarkeitsstudie. Zum Einsatz könnte dabei der weltweit erste wasserstoffbetriebene Niederflur-Personenzug „iLint“ des Herstellers Alstom kommen, der aktuell bereits über die bahntechnischen Zulassungen verfügt und  im Probebetrieb in Niedersachsen getestet wird. Ab 2021 sollen insgesamt 14 Brennstoffzellen-Züge klimafreundlich und nahezu geräuschlos im Nahverkehr zwischen den Städten Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude rollen.

Der aktuelle Entwicklungsstand der Brennstoffzellentechnologie und ihrer Anwendungen im öffentlichen Verkehr sowie die Machbarkeitsstudie sind Schwerpunkte des 2. HYPOS-Dialogs am 20. Februar 2018 in Leipzig. Zu dem Event im Leipziger KUBUS, dem Konferenz- und Bildungszentrum des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ, werden rund 90 Vertreter der Wasserstoffbranche aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Tschechien und Österreich erwartet. Zu den Teilnehmern gehört auch Carlos Navas, Projektleiter „Strategie und Märkte“ des FCH JU-Programms (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking).

Das FCH JU-Programm ist eine öffentlich-private Partnerschaft auf europäischer Ebene, welche die Erforschung, Entwicklung und Markteinführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen unterstützt. So fördert das FCH JU unter anderem die gemeinsame Beschaffung von 139 Brennstoffzellenbussen für neun europäische Städte und Regionen vom FCH JU. In den kommenden Tagen wird die Veröffentlichung des neuen Programm-Calls erwartet, der etwa 20 Themen rund um stationäre und mobile Wasserstoffanwendungen umfassen wird. Eines der durch FCH JU geförderten Vorhaben ist die FCH REGIONS Initiative, in deren Rahmen HYPOS gemeinsam mit 70 anderen Wasserstoff-Regionen eine Studie zu potenziellen H2-Geschäftsmodellen erarbeitet. Darüber hinaus soll die Studie der Identifizierung und Maximierung von Fördermöglichkeiten dienen. Die Teilnahme an FCH REGIONS stärkt die  Sichtbarkeit des Wasserstoff-Netzwerks auf europäischer Ebene und erschließt neue Marktpotenziale für die HYPOS-Mitglieder.

http://www.hypos-eastgermany.de/blog/single/2-hypos-dialog/Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des 2. HYPOS-Dialogs ein Rahmenkonzept zur Unterstützung lokaler Projektentwicklung, insbesondere für öffentliche Aufgabenträger und Verkehrsverbünde, durch die FCH REGIONS Initiative vorgestellt. Dieses umfasst unter anderem Werkzeuge zur Kalkulation von Projektkosten für verschiedene Wasserstoffanwendungen. Darüber hinaus dient ein Matching-Event der Vernetzung zukünftiger Projektpartner und Projektideen für den neuen FCH JU-Programmaufruf.  

Mit dem HYPOS-Dialog fördert der Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany (HYPOS) e.V. den Aufbau einer Wissensplattform und die Vernetzung der Akteure aus der Wasserstoffbranche. Ziel ist es, vor allem klein- und mittelständischen Unternehmen den Zugang zum aktuellen Forschungsstand und zu potenziellen Kooperationspartnern zu ermöglichen.

Anmeldungen bis 13. Februar hier: www.hypos-eastgermany.de

Quelle: www.mitteldeutschland.com

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