UPM investiert in nachhaltige Biochemikalienproduktion der Zukunft am Standort Leuna

Ende Januar 2020 hat der Aufsichtsrat von UPM die Investition von 550 Millionen Euro in eine weltweit einmalige Bioraffinerie am Chemiestandort Leuna in Sachsen-Anhalt beschlossen. Geplanter Start der Produktion ist Ende 2022. Ab dann werden bis zu 220.000 Tonnen Biochemikalien auf Basis des Rohstoffes Holz in Leuna produziert werden.

Für die Rohstoffversorgung setzt UPM dabei auf Reststoffe aus der Sägeindustrie sowie auf Durchforstungsholz aus nachhaltig bewirtschaften und zertifizierten Wäldern in Zentraleuropa. Im Fokus steht dabei die Buche, deren Anteil als natürliche Baumart in Deutschland zukünftig im Zuge des Waldumbaus deutlich steigt. Die Investition zahlt somit voll auf die deutsche Bioökonomiestrategie ein und unterstützt die nachhaltige industrielle Waldnutzung im Sinne des Klimaschutzes.

In der Bioraffinerie wird eine neue Generation von nachhaltigen, chemischen Grundstoffen entstehen: Bio-Monoethylenglykol, funktionelle Füllstoffe, Bio-Monopropylenglykol sowie Industriezucker. Dabei werden neue und innovative Verfahren zum Einsatz kommen. Diese Biochemikalien eröffnen für UPM völlig neue Märkte verbunden mit großem Wachstumspotential. Damit werden in einer Vielzahl an Produkten des täglichen Bedarfs der Umstieg von fossilen Rohstoffen auf nachhaltige Alternativen ermöglicht.

Anwendungsfelder für Bio-Monoethylenglykol sind unter anderem Textilien, PET-Flaschen, Verpackungen und Enteisungsmittel. Bio-Monopropylenglykol wird beispielsweise in Verbundwerkstoffen, Arzneimitteln, Kosmetika und Waschmitteln eingesetzt. Der weltweite Markt für Glykole umfasst ca. 30 Millionen Tonnen und wächst mit ca. 4% pro Jahr. Derzeit wird nahezu die gesamte Nachfrage auf Basis fossiler Rohstoffe wie Öl, Erdgas und Kohle bedient.

Funktionsfüllstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe sind eine nachhaltige Alternative zu Industrieruß und Silicate. Die weltweite Nachfrage nach diesen Produkten beträgt 15 Millionen Tonnen und wächst mit ca. 3% pro Jahr. Im Vergleich zu traditionellen Füllstoffen bestechen die von UPM hergestellten nachhaltigen Füllstoffe neben dem positiven Klimaeffekt auch durch verbesserte Eigenschaften wie leichteres Gewicht und höhere Reinheit.

Ein großer Vorteil ist, dass diese Produkte problemlos in den bestehenden Produktionsverfahren unserer Kunden einsetzbar und in die bestehende Recyclinginfrastruktur integrierbar sind. Diese Aspekte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

Durch die Kombination von nachwachsenden Rohstoffen und neuen Produktionsverfahren wird eine signifikante Verbesserung des CO2-Fußabdrucks gegenüber vergleichbaren Produkten auf Basis fossiler Rohstoffe erreicht. Zudem wird die Bioraffinerie über eine rein europäische Wertschöpfungskette verfügen. Als europäisches Zentrum der chemischen Industrie, einer nachhaltigen Forstwirtschaft und durch die große Nähe zu den wesentlichen Kunden ist Deutschland der optimale Standort für die neue Bioraffinerie. Der Chemiestandort Leuna in Sachsen-Anhalt bietet ein attraktives Umfeld für den Bau der Anlage und schafft mit seiner bestehenden Infrastruktur und einer hervorragenden Anbindung an weitere Serviceinfrastrukturen vor Ort eine gute Wettbewerbsvoraussetzung für die neue Anlage.

Das Engineering und die Detailplanung der Bioraffinerie sind derzeit in vollem Gange. Für UPM steht dabei die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle. UPM hat umfassende Vorkehrungen getroffen, um trotz der COVID-19-Pandemie den Projektfortschritt zu gewährleisten.  Bisher verlaufen die Projektarbeiten planmäßig, so dass an der geplanten Inbetriebnahme der Bioraffinerie Ende 2022 festgehalten werden kann.

www.upmbiochemicals.com


Nachwachsende Ressourcen und biotechnologische Verfahren sind unsere Basis für Industrie - , Energie- und Ernährungswirtschaft. Weltweit konkurrenzfähige Spitzentechnologien, unsere leistungsfähige Land- und Forstwirtschaft, besonders aber unsere Scale-up-Kompetenz vom Labor zum Industriemaßstab haben Sachsen-Anhalt inzwischen zu einem innovativen Biotechnologiestandort gemacht.

>> AUF DEM WEG ZU EUROPAS MODERNSTER BIORAFFINERIE

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