Maßgefertigte Spezialchemikalien aus Bitterfeld-Wolfen

FEW Chemicals GmbH präsentiert auf der Hannover-Messe Nanolacke mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten

Was wohl haben kratzfeste Kunststoffe, leicht reinigbare Maschinenbauteile, und diverse Glasbeschichtungen gemeinsam? Die Antwort: Hier werden zur Oberflächenveredelung Nanolacke, die auf dem sogenannten Sol-Gel-Verfahren basieren, eingesetzt. Mit diesem Know-how entwickeln Forscher der FEW Chemicals GmbH in Bitterfeld-Wolfen neue, funktionelle Beschichtungslösungen, die nicht nur ästhetische Kundenwünsche erfüllen, sondern vielmehr auch besondere Eigenschaften wie beispielsweise eine hohe Kratzfestigkeit oder eine leicht zu reinigende Oberfläche auf den unterschiedlichsten Materialien erzeugen können.

Die FEW Chemicals GmbH in Bitterfeld-Wolfen ist ein in starkem Maße auf Forschung und Entwicklung neuer Spezialchemikalien fokussiertes Unternehmen. Es ging 1997 aus der ehemaligen Forschungsabteilung der ORWO Filmfabrik Wolfen hervor.

Heute umfasst das Angebotsspektrum der FEW Chemicals GmbH funktionelle Farbstoffe, Nanolacke  und -additive sowie Spezialpolymere. Neue Produkte  werden in eigenen Katalogen einem breiten Fachpublikum vorgestellt oder sind exklusiv für Kunden entwickelte Produkte.

Eines von mehreren Produkten, das FEW Chemicals auf der diesjährigen Hannover Messe vorstellen wird, ist ein Speziallack, der superhydrophobe Oberflächen erzeugt und damit den oft beschriebenen Lotus-Effekt nachahmt.

Vorteile durch Nanotechnologie

Bei der Entwicklung neuer funktioneller Beschichtungen machen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Sachsen-Anhaltinischen Unternehmens die besonderen Eigenschaften des Sol-Gel-Verfahrens zu Nutze. Dabei entstehen durch Hydrolyse- und Kondensationsreaktionen Partikel von ca. 2 bis ca. 15 nm, die Millionstel mal kleiner sind als ein Millimeter, deren Größe also noch unterhalb der Wellenlänge des sichtbaren Lichtes liegt. Sie liegen in sogenannten kolloidalen Dispersionen (Solen) vor, die als Lack oder Additiv zum Einsatz kommen. Durch gezielte Modifikationen der Partikel-Oberflächen, z.B. durch Kombination unterschiedlichster Metall-Alkoxide, lassen sich bislang unbekannte Materialkomposite herstellen.

Mit dem Wissen über die Eigenschaften von Nanoteilchen können die Forscher und Forscherinnen heute Schritt für Schritt funktionelle Materialien für ganz unterschiedliche Bereiche des Lebens maßschneidern. Dementsprechend breit ist die Produkt-Palette, die das Unternehmen inzwischen anbietet.

Die FEW Chemicals GmbH beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, viele davon mit einem Hochschulabschluss. Etwa die Hälfte der im Unternehmen Beschäftigten ist in die Forschungs- und Produktüberführungsaufgaben involviert  Die jährlichen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betragen ca. 1,3 Millionen Euro. Bei der Entwicklung neuer Spezialchemikalien arbeitet das Unternehmen eng mit seinen Kunden, potentiellen neuen Anwendern und mit wissenschaftlichen Instituten, Hochschulen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus zusammen.

In den modernen Anlagen des 2004 neu erbauten Produktionsgebäudes werden die Spezialchemikalien in Batchgrößen von wenigen Kilogramm bis in den Tonnenmaßstab hergestellt.

Das Unternehmen aus Sachsen-Anhalt hat Firmenkunden auf der ganzen Welt und in unterschiedlichen Industriezweigen - von der chemischen Industrie bis zum Maschinenbau. Auf der Hannover Messe ist das Unternehmen am Stand J31/1, Halle 3, zu finden.

Autor: Uwe Seidenfaden

Ansprechpartner:

Dr. Heinz Mustroph, geschäftsführender Gesellschafter
und Monika Zschuppe, Geschäftsführerin
www.few.de

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