Sachsen-Anhalt und Saudi-Arabien vertiefen Wirtschaftsbeziehungen - Minister zieht nach Delegationsbesuch positives Fazit

Den Auftakt zum dreitägigen Besuch der Delegation bot eine ganztägige Solarkonferenz in Magdeburg am Dienstag, dem 03.08.2010 an der auch rund 100 Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland teilnahmen. „Es ist eine besondere Auszeichnung für unseren Wirtschaftsstandort, dass sich eine saudi-arabische Delegation drei Tage zu Wirtschaftsgesprächen in Sachsen-Anhalt aufhält. Die arabischen Länder besitzen ein hohes Wachstumspotenzial, Investitionsmotor wird auch künftig das Königreich Saudi-Arabien sein. Deshalb freue ich mich über das Interesse der größten Volkswirtschaft des Mittleren Ostens an den Erneuerbaren Energien. Auf diesem Feld kann die Wirtschaft Sachsen-Anhalts besonders punkten. So haben wir uns in den vergangenen Jahren zu einem Top-Standort für die Solarbranche entwickelt. Zudem verfügen heimische Unternehmen über hervorragendes Know-how bei der Herstellung von Windkraftanlagen. Das bietet gute Chancen für Investitionen und strategische Partnerschaften.“ So Minister Dr. Rainer Haseloff zur Begrüßung der Wirtschaftsdelegation aus dem Königreich Saudi-Arabien.

Die Delegation hat sich zwei weitere Tage zu Wirtschaftsgesprächen in Sachsen-Anhalt aufgehalten. So besichtigten die namhaften Repräsentanten am Mittwoch, dem 04.08.2010 das SOLAR VALLEY Sachsen-Anhalt sowie die Q-Cells SE. Zum Abschluss der Reise stand am Donnerstag, dem 05.08.2010 ein Besuch des PD-ChemieParks Bitterfeld-Wolfen auf dem Programm. Nach Aussagen von Öl- und Rohstoffminister Ali Al-Naimi will Saudi-Arabien auf lange Sicht so viel Sonnenstrom wie heute Öl exportieren.

Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff zog ein positives Fazit. „Die Äußerungen unserer Gäste aus dem Mittleren Osten sind vielversprechend. Sie haben Sachsen-Anhalt nach eigenen Angaben als Top-Standort für Erneuerbare Energien erlebt und waren insbesondere beeindruckt von der heimischen Solar- und Chemieindustrie. Auch erste konkrete Gespräche mit Unternehmen sowie Anfragen nach freien Industrieflächen, Grundstückspreisen, qualifiziertem Personal und Fördermitteln hat es bereits gegeben. So ist mit diesem Besuch ein wichtiger Grundstein für Investitionen im Land sowie für strategische Partnerschaften zwischen saudi-arabischen und heimischen Unternehmen gelegt worden.“

 

Hintergrund:

An der Delegationsreise nahmen unter anderem Vertreter der King Abdullah University of Science and Technology, der King Saud University sowie des saudi-arabischen Finanzministeriums teil. Die Reise wurde von der landeseigenen Investitions- und Marketinggesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Bundes- und Landeswirtschaftsministerium sowie dem Nah- und MittelOst-Verein e.V. (NUMOV) organisiert, der sich seit 75 Jahren um die Stärkung der Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Regionen des Nahen- und Mittleren Ostens bemüht.

Deutschland belegt nach den USA, China und Japan Platz 4 auf der Export-Rangliste Saudi-Arabiens. Die deutschen Einfuhren aus dem Königreich beliefen sich 2009 auf 648 Mio. Euro, davon gingen rund 12,8 Mio. Euro nach Sachsen-Anhalt. Exportiert wurden Waren im Wert von rund 4,8 Milliarden Euro aus Deutschland nach Saudi-Arabien, davon knapp 68,7 Mio. Euro durch sachsen-anhaltische Unternehmen.

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