IT-Dienstleister setzt auf Krisen-Prävention

Auf Erfolgskurs: Hallesche GISA GmbH unterstützt bei der Digitalisierung

Der Fullservice-IT-Dienstleister GISA hat im Geschäftsjahr 2019 erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke geknackt. Trotz Corona-Pandemie ist das Unternehmen in Halle (Saale) auch in diesem Jahr weiter auf Erfolgskurs, konnte bedeutende Aufträge nach Sachsen-Anhalt holen, überzeugte seine Kunden mit digitalen Lösungen und praktischer Unterstützung in Zeiten des Lockdowns.  

Corona verändert seit Anfang März viele Strukturen, stellt Unternehmen vor nie geahnte Herausforderungen. Mit Beginn des Shutdowns und der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ticken auch bei der GISA GmbH in Halle (Saale) die Uhren ein wenig anders. Die IT-Spezialisten läuten für ihre Kunden eine neue Zeit ein, in der Digitalisierungsprozesse beschleunigt und neue Arbeitsweisen etabliert werden. Seit über zehn Jahren gibt es im halleschen Unternehmen eine fortlaufend aktualisierte Krisenprävention, die interne Abläufe regelt und gerade Kunden mit hochsensiblen Geschäftsbereichen das unverzichtbare Weiterarbeiten im Notfall garantiert. „Wir trainieren solche Szenarien, spielen monatlich durch, was passieren und wie man reagieren kann“, sagt Hendrik Nitz, Vice President Governance & IT-Security. „Noch bevor die Pandemie hierzulande ein ernstzunehmendes Thema wurde, wussten wir, wie wir agieren müssen.“

Digitalisierungsprojekte werden jetzt beschleunigt

Bei der GISA formierte sich ein Krisenstab, Konzepte wurden hervorgeholt. Mitte März schickten zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen nach Hause. „Aber bei vielen fehlten die Grundlagen fürs schnelle und sichere Homeoffice“, so Hendrik Nitz. Der hallesche IT-Dienstleister bot seinen Kunden in kurzer Zeit Unterstützung an. Dafür erweiterte GISA problemlos die Kapazitäten im eigenen Rechenzentrum, sorgte mit speziellen Zugängen dafür, dass sich die Mitarbeiter*innen vieler Firmen von zu Hause aus über einen Browser auf sicherem Weg in ihr Unternehmensnetzwerk einwählen konnten. „Damit konnten unsere Kunden sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter auf einer Plattform alles finden, was sie brauchen“, erinnert sich Hendrik Nitz. Bei GISA nutzt man dafür das IT-Know-how der mehr als 830 Mitarbeiter*innen am Hauptsitz im sachsen-anhaltischen Halle und den fünf weiteren Standorten und Büros. Der Plan geht auf – viele Unternehmen machen die Erfahrung, dass auch die Homeoffice-Variante praktikabel ist, digitale Meetings funktionieren, Treffen in virtuellen Räumen durchaus zielführend sein können. Auf diesen Trend setzt GISA-CEO Michael Krüger: „Die Pandemie beschleunigt Digitalisierungsprojekte und birgt für uns viele Chancen.“

GISA ermöglichte kurzfristig für 5.000 Anwender*innen den Zugriff auf interne Systeme

Die GISA-Mitarbeiter*innen zeigten bereits im Frühjahr, wie das funktionieren kann. Nach dem ersten Schritt, die Zugänge zunächst über einen Browser zu ermöglichen, nahmen sie die nächste Stufe. „Viele Unternehmen haben nach dem ersten Corona-Schock, die Hardware zu ihren Teams nach Hause gebracht“, erinnert sich Hendrik Nitz. „Wir haben die End-Anwender dabei unterstützt, sie dort sicher und einfach zu nutzen.“ GISA garantiert mit diesen verschlüsselten Datenverbindungen den Zugriff von mehr als 5.000 Anwender*innen in ganz Deutschland. Parallel stellt der IT-Dienstleister Dokumentationsvideos ins Netz, organisiert Schulungen, berät seine Kunden und wird nicht müde, sich in virtuellen Foren und bei der klassischen Projektarbeit für die Digitalisierung und veränderte Arbeitswelten einzusetzen. „Die virtuelle Zusammenarbeit klappt gut. Kollegen stimmen sich per Skype ab, Entscheidungen können auch ohne Präsenztermine getroffen werden und die Zusammenarbeit mit Kunden funktioniert sehr gut digital. Die persönliche Kommunikation funktioniert trotzdem erstaunlich gut“, so Franciska Quaiser, Pressesprecherin und Unit Director Corporate Communications & Development.

Intern baut GISA ein Controlling auf, entwickelt Prozesse, erstellt Meldeketten. Der Krisenstab für Unternehmen lud wöchentlich zum Konferenz-Call ein. Bis zu 80 Führungskräfte setzten sich bei Videokonferenzen mit der aktuellen Lage auseinander, transportierten die Ergebnisse in ihre Gruppen und Bereiche. Im Intranet entstand eine Rubrik, bei der Informationen geteilt wurden und auf der sich Mitarbeiter*innen austauschten über tägliche Herausforderungen wie die Kinderbetreuung. Schöner Nebeneffekt: „Dabei ist der Zusammenhalt bei uns in dieser Zeit spürbar gewachsen“, sagt Franciska Quaiser.

Eigenes Pilotprojekt läuft – zum smart office der Zukunft

Kurzarbeit ist bei GISA derzeit kein Thema, Hygieneschutz schon. Teams wurden aufgeteilt, Zimmer „halbiert“, Homeoffice-Optionen organisiert. „Das war einfach, wir haben solche Situationen schon unzählige Male bei Übungen praktiziert“, weiß die Pressesprecherin. Derzeit läuft beim IT-Dienstleister ein Pilotprojekt unter dem Credo: „Für jeden Mitarbeiter soll das Arbeitsumfeld bereitgestellt werden, mit dem er optimal arbeiten kann – zu Hause, in der Firma oder im Mix“. Hendrik Nitz sagt: „Damit wollen wir herausfinden, was unsere Mitarbeiter benötigen, welche technischen Grundlagen wichtig werden und wie die Zusammenarbeit mit neuen Konzepten in der Zukunft funktionieren kann.“ Für Kunden und Mitarbeiter*innen vorauszudenken, gehört bei GISA zur Philosophie, meint Franciska Quaiser. Der IT-Dienstleister ist mit dem dauerhaften Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet, gehört somit zu den familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands. Als solches ist es weiter auf Erfolgskurs. Das Geschäftsjahr 2019 hat GISA mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro abgeschlossen, konnte die Zahl der Arbeitsplätze weiter erhöhen. Laut einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins „Brandeins“ zählt GISA zu den besten IT-Dienstleistern Deutschlands.

Aufbau einer neuen Fokusbranche

Das Unternehmen bietet umfassende IT-Lösungen an – von der Strategie und Beratung über die Entwicklung und Implementierung bis hin zum Outsourcing kompletter Geschäftsprozesse und IT-Infrastrukturen. GISA wächst seit der Gründung im Jahr 1993 kontinuierlich, agiert inzwischen deutschlandweit für die Energiewirtschaft, den Public-Sektor und die Industrie. Fachkräfte rekrutiert das Unternehmen vor allem aus den hiesigen Hochschulen, mit denen es eng zusammenarbeitet. Punkten kann es neben den Perspektiven mit Fort- und Weiterbildungen und mit „einem Standort, der eine ideale Infrastruktur und beste Vernetzung bietet“, wie Franciska Quaiser sagt. Und auch die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind – trotz Pandemie – vielversprechend. Zwei bedeutende Aufträge konnten aktuell gewonnen werden: Für die Leipziger Wasserwerke übernimmt GISA in den nächsten vier Jahren die Betreuung, den Betrieb und die Weiterentwicklung für die SAP-Systeme, an fünf bayrischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften führt das sachsen-anhaltische Unternehmen ein Finanzmanagementsystem auf Basis von SAP S/4HANA ein und übernimmt ebenfalls die Betreuung. „Das ist für uns ein wichtiger Schritt, wir bereiten uns seit ein paar Jahren darauf vor, Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnittene ERP-Musterlösung anzubieten“, sagt Franciska Quaiser. „Das könnte eine neue Fokusbranche für uns werden.“

Autorin: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt


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