Mutige Aktionen in Magdeburg: „Pottcast“  mit dem Chef und Hilfspaket für Therapeuten

HASOMED reagiert mit technischen Lösungen und kostenfreien Angeboten auf die Krise

Anpacken, statt stillstehen: Mit viel Engagement reagieren sachsen-anhaltische Unternehmen auf die Corona-Krise, bauen neue Geschäftsfelder auf, verändern Produktionsabläufe, packen beschleunigt den digitalen Wandel an und zeigen sich solidarisch. Die Magdeburger HASOMED GmbH, die für hochwertige Medizinprodukte steht, hat intern früh auf die Krise reagiert. Und auch für ihre Zielgruppen ein Covid-19-Hilfspaket geschnürt.

Wenn der Kaffee freitags in der Tasse dampft, ist „Showtime“ für Matthias Weber. Der Geschäftsführer der HASOMED GmbH meldet sich wöchentlich per Videonachricht und berichtet seinen Mitarbeiter*innen, was in der Woche wichtig ist, welche Themen die Leitungscrew beschäftigen und fasst Neuerungen in Bezug auf Corona und die Auswirkungen auf die gemeinsame Arbeit zusammen. Die Kulisse ist sein Schlafzimmer, manchmal huscht eines seiner Kinder durch das Bild, intern heißt das Format nur noch „Matthias‘ Pottcast“, weil der Pott Kaffee dazugehört. Alle Mitarbeiter*innen können unter dem Post Fragen stellen, die dann im nächsten „Pottcast“ beantwortet werden, gepostet wird das Video im Intranet. „Das fördert die Transparenz und Kommunikation ungemein“, sagt Juliane Thomas, die sich bei HASOMED unter anderem um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmert. So ungewöhnlich eine solche „Schalte“ auch ist, bei HASOMED gilt das Format als Ausbau der firmeneigenen Philosophie. Auf der Startseite der Webseite steht ganz oben: „Engagierte Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital unseres Unternehmens.“ Juliane Thomas sagt: „Das wird bei uns gelebt.“ Auch darum hätte man sich frühzeitig Gedanken gemacht, wie die Belegschaft geschützt und gestützt werden könne.

Als die Schulen und Kitas geschlossen wurden, sei Zeit zum Handeln gewesen. Das Durchschnittsalter der knapp 140 Mitarbeiter liegt bei 38 Jahren, fast die Hälfte hat Kinder im betreuungspflichtigen Alter. „Uns war klar, dass wir, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren und trotzdem weiterarbeiten zu können, technisch aufrüsten müssen“, so Juliane Thomas. Digitalisierung sei kein Fremdwort im Medizinprodukt-Unternehmen, das seit Jahren eine erfolgreich wachsende Bilanz vorweisen kann. 2019wurde die Internet-Telefonie eingeführt. Um der neuen Situation gerecht zu werden, investierte die Geschäftsführung jetzt mehr als 24.000 Euro in neue Server-Technik und Lizenzen, stockte die Technik auf, testete, wie man Tools für die digitale Zusammenarbeit in den Arbeitsalltag überführen kann. Binnen kürzester Zeit konnten fast 90 Prozent der Mitarbeiter*innen mobil von zu Hause arbeiten. Wem Computer und Technik zu Hause fehlten, dem wurde die Hardware vom Unternehmenssitz an die private Adresse gebracht.

Seit Beginn der Kontaktbeschränkungen: kostenfreies RehaCom-Hilfspaket

Aufgaben gab und gibt es genug. „Wir kennen unsere Zielgruppen, viele Therapeuten konnten plötzlich nicht mehr arbeiten, weil der direkte Kontakt zu den Patienten wegbrach“, sagt Juliane Thomas. „Das wiederum hätte auch für uns Stillstand bedeuten können.“ Als Rezept dagegen hat man bei HASOMED für eine der größten Kundengruppen ein „Covid-19-Hilfspaket“ geschnürt.

Das Magdeburger Unternehmen bietet seit Beginn der Kontaktbeschränkungen ein kostenfreies RehaCom-Hilfspaket an, bei dem Patienten und Therapeuten in Deutschland, Österreich und der Schweiz via Hometraining kognitive Einschränkungen weiter behandeln können. Das zunächst bis Ende Juli befristete Angebot ist kostenlos und an keinerlei Verträge gebunden. Mit „RehaCom“, einem System für computergestützte kognitive Rehabilitation, ist HASOMED nach eigenen Angaben, deutschlandweit Marktführer. Mit dem Hilfspaket sollen niedergelassene Therapeuten das wirtschaftliche Risiko minimieren, das durch den Ausfall von Präsenztherapien entsteht – und gleichzeitig die Versorgung ihrer Patienten aufrechterhalten. Auf der Webseite, über Social-Media-Plattformen, per Mail, Post und bei Telefonaten wurden Bestandskunden, Verbände, Vereine und relevante Zielgruppen darüber informiert – und reagiertensehr positiv. „Wir hatten mit etwa 500 Rückmeldungen gerechnet“, sagt Juliane Thomas. „Erhalten haben wir über 1.000, mehr als die Hälfte der Interessenten gehörten noch nicht zu unserem Kundenkreis.“ Für die Mitarbeiter*innen bei HASOMED bedeutet das, hunderte neue Datensätze einzupflegen, zu beraten, Support und damit Perspektiven zu geben. Die Rückmeldungen würden sie anspornen, meint die PR-Referentin. Post kam unter anderem aus dem Autonomie Therapiezentrum Aschaffenburg, darin wird von einem „therapeutischen Meilenstein in der Telemedizin“ gesprochen. Der Absender schreibt: „Unsere Patienten machen davon Gebrauch und können so ihre kognitiven Funktionen von zu Hause aus üben. Unsere Therapeuten stellen online dem Patienten individualisiert und auf die Patientenbedürfnisse zugeschnitten, ein geeignetes Therapieprogramm zusammen und begleiten den Patienten im Therapieprozess. Uns hilft dies ungemein, da wir … Einnahmen trotz Krise generieren!“

Aufträge per Gutschein für die regionale Kunst- und Kulturszene

Parallel war man bei HASOMED auch in der Region aktiv. Als Medizintechnikgeräte-Hersteller pflegt das Magdeburger Unternehmen Kontakte in die ganze Welt. Einige davon, unter anderem die nach China, wurden genutzt, um zertifizierte Schutzausrüstungen zu bestellen. So kamen in Zeiten, in denen es überall Engpässe gab, Brillen, Masken und Schutzanzüge in der Landeshauptstadt an und wurden von HASOMED in die Region weitergereicht.

Eine weitere Initiative soll jetzt der regionalen Kunst- und Kulturszene zugutekommen. Juliane Thomas sagt: „Wir gehören zu dieser Stadt und als Teil der Gesellschaft übernehmen wir hier auch Verantwortung.“ Konkret vergibt das Unternehmen Aufträge mittels Gutscheinen. Wo derzeit ein neues Gebäude gebaut wird, in dem große Pläne wie ein Innovationshub gedeihen sollen, wird irgendwann eine Einweihung stattfinden. Die Idee: Künstler können sich jetzt für Auftritte, Gestaltung, Skulpturen anmelden, erhalten ihren Auftrag per Gutschein, der irgendwann später eingelöst wird,. „Wir sind gespannt, was dabei alles möglich wird“, sagt Juliane Thomas und verweist auf die Aufgaben im Unternehmen, „die trotz allem nicht ruhen“. Ein neues Managementsystem soll getestet, die Organisationsentwicklung vorangetrieben und ein Online-Kundenportal aufgebaut werden. „Wir wollen mit all dem Mut machen“, sagt sie, „den Wirtschaftsstandort stärken, aber vor allem wollen wir unseren Mitarbeiter*innen zeigen, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen.“ Auch ein Grund, warum sie mit oder ohne Kaffee allwöchentlich ihre Fragen beim „Pottcast“ loswerden können.

Autorin: Manuela Bock

Kontakt:

HASOMED GmbH
Paul-Ecke-Straße 1, 39114 Magdeburg
Telefon: 0391/62 30-112
E-Mail: info@hasomed.de
Internet: www.hasomed.de


Kunst auf Gutschein

Die Corona-Pandemie hat Künstler und Patienten besonders schwer getroffen: So wichtig und richtig die Kontaktbeschränkungen sind, entziehen sie Künstlern doch die Existenzgrundlage und Patienten Freude spendende Momente der Unterhaltung. Wir wollen Künstlern und Patienten in der Region Magdeburg zu Momenten der Hoffnung verhelfen. Deshalb hat HASOMED die Aktion Kunst auf Gutschein ins Leben gerufen.

Mehr Informationen: hasomed.de/kunst-auf-gutschein 


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