Avatare erobern den virtuellen Feldtag

Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz ebnen virtuelle Wege und unterstützen in der Krise

Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH (SKW Piesteritz) gehen neue Wege in der Agrarbranche. Das sachsen-anhaltische Unternehmen verlagert in Zeiten der Corona-Pandemie seine Veranstaltungen in die virtuelle Welt und diskutiert landwirtschaftliche Probleme und Innovationen bei Webinaren und einem virtuellen Feldtag. Daneben engagiert sich Deutschlands größter Harnstoff- und Ammoniakproduzent für seinen Standort Lutherstadt Wittenberg und gibt finanzielle Unterstützung für Händler*innen und Gewerbetreibende der Region.

Seit 25 Jahren treffen sich Landwirte, Händler*innen, Berater*innen, Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf Versuchsfeldern in Cunnersdorf bei Leipzig. Die unternehmenseigene 170 Hektar große landwirtschaftliche Anwendungsforschung der SKW Piesteritz gilt als  Treffpunkt für den akademischen Austausch, der internationale Gäste genauso anzieht wie Studenten und Praktiker. Eine große Veranstaltung in Corona-Zeiten? Mit einem „Geht nicht“ wollte man sich in der SKW Piesteritz nicht abfinden, organisierte mit dem ersten virtuellen Feldtag eine Premiere in der Agrarbranche – und holte damit zahlreiche Besucher*innen auf digitalen Boden und in animierte Felder.

„Die landwirtschaftliche Arbeit muss auch in Krisen-Zeiten weitergehen.“

Ein Feldrundgang, der Austausch mit Aussteller*innen, Gespräche über Trends bei der Düngung, beim Pflanzenschutz, beim Saatgut oder bei Maschinen: Nach ein paar Anmelde-Klicks wählten die Gäste ihre Optionen, konnten sich als Avatar in den Feldtag „beamen“ und in virtuelles Networking eintauchen. Wer wollte, konnte sich live Fachvorträge oder Ideen von Agrar-Bloggern anhören. „Im Frühjahr hat sich durch Corona vieles dramatisch verändert, eingespielte Routinen, Verhaltensmuster und scheinbar unverrückbare Standpunkte wurden infrage gestellt“, sagt Rüdiger Geserick, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKW Piesteritz, „für uns war das aber kein Grund, den Kundenkontakt einzustellen, für uns war das sogar ganz im Gegenteil ein Ansporn, neue Wege zu gehen“. Die Gespräche und als 3D-Animationen aufbereitete Vorstellung von Düngevarianten beim virtuellen Feldtag seien dabei nur zwei von vielen Möglichkeiten. Eine weitere praktizieren die SKW Piesteritz bereits mit neu ins Leben gerufenen Webinaren, bei denen Referent*innen solche Fragen behandeln wie „Green Deal 2030 – Kann die Landwirtschaft das Klima retten“, „Ernte 2020 – Wie lautet die optimale Vermarktungsstrategie?“. Das digitale „Scheunengespräch“ Ende Juni drehte sich um den „Blick auf die Zukunfts-Felder“ und um innovative Landwirtschaft. „So einschneidend die Auswirkungen der Coronakrise in den Wirtschaftsbranchen und in der Gesellschaft auch sind – die landwirtschaftliche Feldarbeit muss weitergehen“, sagt Rüdiger Geserick. Weitere Webinare seien bereits in Vorbereitung. Die Nachfrage steigt. „Wir merken“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, „dass solche Formate sehr gefragt sind“. Menschen zu aktuellen Landwirtschaftsthemen zusammenzubringen sei für das Unternehmen nicht neu – genauso wenig wie der Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand.

Unterstützung für die Grundlagenforschung

Der größte Harnstoff- und Ammoniakproduzent Deutschlands unterhält eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, investiert in neue Anlagen und moderne Logistikbereiche. Das Portfolio umfasst eine breite Palette von Spezialitäten, gehört in der Agrochemie zu Europas bedeutendsten Produzenten von Stickstoffdüngemitteln. In die Industrie liefert das Unternehmen Grundchemikalien wie Ammoniak, Harnstoff und Salpetersäure. Die Tradition von Piesteritz als Standort der chemischen Industrie reicht zurück bis ins Jahr 1915 – damit kann die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, die seit 1993 in dieser Form besteht, auf Erfahrungen aus über 100 Jahren zurückgreifen. An den Standorten Piesteritz in der Lutherstadt Wittenberg und Cunnersdorf bei Leipzig beschäftigt das Traditionsunternehmen mehr als 850 Mitarbeiter*innen, davon allein über 60 in den Bereichen Chemische Forschung, Landwirtschaftliche Anwendungsforschung und Analytik, wo neue Produkte entwickelt  und mit  internationalen Firmen, Instituten und Laboratorien zusammengearbeitet wird. Mit dem Agrochemischen Institut Piesteritz (AIP), einem An-Institut der Martin-Luther-Universität, unterstützt SKW Piesteritz die Grundlagenforschung – bislang vor allem im Bereich Pflanzenbau und Düngung, seit jüngstem auch im Bereich Lebensmittelchemie und Ernährungswissenschaften.

Unterstützung am Standort mit der Aktion „Groß hilft Klein“

Über den Tellerrand zu schauen, bedeutet in Piesteritz jedoch noch mehr. „Wir möchten den Industriestandort Wittenberg langfristig erhalten“, sagt Rüdiger Geserick. In der aktuellen Situation bedeute dies, Händler*innen, Gewerbetreibende oder Gastwirte zu unterstützen, die keine oder keine ausreichende staatliche Unterstützung erhalten und durch die Auswirkungen der Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten sind. Sie erhalten mit der Aktion „Groß hilft Klein“ finanzielle Hilfe von den SKW Piesteritz. Zuvor hat das Unternehmen bereits Sport- und Kulturvereine, die Bürgerstiftung und Schulen beim Kauf von Mund- und Nasenmasken unterstützt. „Wir nehmen die Verantwortung für diese Region sehr ernst“, sagt Rüdiger Geserick, „dazu gehört auch, dass man in Krisenzeiten hilft und nach neuen Wegen sucht“. Einige davon führten Piesteritz in die virtuelle Welt und wieder zurück.

Autorin: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt

Kontakt:
SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH
Möllensdorfer Straße 13
06886 Lutherstadt Wittenberg

Telefon:              +49 34 91/68-0
E-Mail:                info@skwp.de     

Zur Website SKW Piesteritz


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