WACKER startet Bau von Kompetenzzentrum für mRNA-Wirkstoffe am Standort Halle

Am WACKER-Standort in Halle rollen die Bagger an. Wie das Unternehmen heute mitteilte, hat der Ausbau des Biotech-Standorts zum mRNA-Kompetenzzentrum begonnen. Künftig sollen hier Wirkstoffe auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA), wie zum Beispiel mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus hergestellt werden. Die Produktionskapazitäten in Halle werden sich im Zuge des Ausbaus mehr als verdreifachen. Die Zahl der Mitarbeiter wird sich mehr als verdoppeln. WACKER investiert mit dem Ausbau über 100 Millionen Euro in Halle.

Mit einem symbolischen Spatenstich hat der Ausbau am Weinberg Campus begonnen. Der WACKER-Standort in Halle wird in den kommenden Monaten zu einem Kompetenzzentrum für Wirkstoffe auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) ausgebaut. Vier neue Produktionslinien sollen entstehen, die unter anderem mRNA-Impfstoffe im Auftrag von Kunden produzieren. Wie WACKER bereits im April mitgeteilt hat, steht ein Teil der neuen Kapazitäten im Bedarfsfall der Bundesregierung im Rahmen der Pandemiebereitschaftsverträge zur Verfügung.

„Wir freuen uns, mit unserer Expertise im Bereich der mRNA-Impf-stoff-Herstellung einen Beitrag im Kampf gegen künftige Pandemien leisten zu können. Mit dem Ausbau unseres Standorts in Halle schaffen wir Kapazitäten für die Pandemiebereitschaft und darüber hinaus“, sagte WACKER-Vorstandschef Christian Hartel. Zum offiziellen Baustart waren auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze und Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, gekommen.

„Mit dem Ausbau zum Kompetenzzentrum für mRNA-Wirkstoffe bringt WACKER eine Zukunftstechnologie nach Halle“, erläuterte Melanie Käsmarker, Geschäftsführerin der Wacker Biotech GmbH in Halle. „mRNA-Wirkstoffe werden nicht nur als Impfstoffe eingesetzt, etwa zum Schutz gegen das Corona-Virus. Die mRNA-Technologie ermöglicht auch völlig neue Behandlungsmöglichkeiten zum Beispiel in der Krebstherapie. Wir sehen hier großes Potential und wollen die steigende Nachfrage nach mRNA-Wirkstoffen künftig aus Halle bedienen“, so Käsmarker.

Mit dem Bau des mRNA-Kompetenzzentrums werden sich die Produktionskapazitäten am WACKER-Standort in Halle mehr als verdreifachen. Geplant ist ein Neubau mit vier Stockwerken, der sich an das bestehende Gebäude anschließt (Rendering/Entwurf: Exyte).

Mit dem Ausbau werden sich die Produktionskapazitäten am WACKER-Standort in Halle mehr als verdreifachen. Geplant ist ein Neubau mit vier Stockwerken, der sich an das bestehende Gebäude anschließen soll. Neben den vier mRNA-Produktionslinien wird das neue Gebäude Labore für die Qualitätskontrolle, Lagerflächen wie auch Büro- und Sozialräume enthalten. Rund 200 neue Mitarbeiter will WACKER im Zuge der Erweiterung einstellen. Gesucht wird Verstärkung in allen Bereichen, vor allem Laboranten und Pharmakanten sowie Mitarbeiter für die Produktion, das Supply-Chain-Management und die Qualitätssicherung, die in den kommenden Monaten qualifiziert werden, um zum Produktionsstart im Jahr 2024 einsatzbereit zu sein.

In weniger als 24 Monaten soll das neue Gebäude stehen und die Produktionslinien in Betrieb gehen. Für den Bau wie auch die Validierung der neuen Anlagen wurde der Hightech-Anlagenbauer Exyte als Generalunternehmer engagiert. Exyte ist auf die Bereitstellung von Halbleiter- und Pharmaanlagen spezialisiert und gilt als Pionier im Bereich der Reinraumtechnik. „Der Bereich der Biotechnologie ist ein strategisches Wachstumsfeld von Exyte. Unter anderem mit unserer Engineering-Expertise und innovativen Lösungen wollen wir unsere Marktposition weiter ausbauen. Wir freuen uns, WACKER bei Bau und Validierung der neuen Anlagen als Generalunternehmer zu unterstützen“, sagt Dr. Wolfgang Büchele, CEO von Exyte. „Die Herstellung von Pharmawirkstoffen unterliegt höchsten Standards. Entsprechend hoch sind auch die Anforderungen im Anlagenbau“, so Wacker-Biotech-Geschäftsführerin Käsmarker. „Mit Exyte haben wir den perfekten Partner in diesem Projekt.“

Wacker Biotech bündelt die Aktivitäten des WACKER-Konzerns im Bereich Biopharmazeutika. Das Unternehmen stellt im Auftrag von Pharmafirmen Wirkstoffe her – für die klinische Prüfung wie auch für die Marktversorgung. Dabei arbeitet Wacker Biotech nach Pharma-GMP (Good Manufacturing Practice), um die hohe Qualität zu gewährleisten, die für die Genehmigung von klinischen Studien oder die Marktzulassung durch die Zulassungsbehörden erforderlich ist.

Im Rahmen eines Kapitalmarkttages hatte WACKER Ende März bekanntgegeben, dass das Unternehmen seine Investitionen in das weitere Wachstum seines Biotechnologiegeschäfts deutlich steigern wird. In den nächsten Jahren will WACKER hier mehr als 80 Mio. € pro Jahr investieren. Im Jahr 2030 soll der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS rund 1 Mrd. € zum Konzernumsatz beitragen. Der Ausbau des Standorts Halle zum Kompetenzzentrum für mRNA-Wirkstoffe unterstützt diese Strategie.

Über Wacker Biotech

Die Wacker Biotech GmbH, die Wacker Biotech B.V. sowie die Wacker Biotech US Inc. sind Vollservice-Auftragshersteller von therapeutischen Proteinen, Lebenden Mikrobiellen Produkten (LMPs), Plasmid DNA (pDNA), Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) und Impfstoffen auf der Basis mikrobieller Systeme. Das Portfolio der Unternehmen reicht von der Stamm- / Prozessentwicklung über die analytische Prüfung bis hin zur Produktion für die klinische sowie die kommerzielle Versorgung. Wacker Biotech betreibt drei GMP-gerechte (Good Manufacturing Practice), FDA- und EMA-zertifizierte Produktionsanlagen an den deutschen Standorten Jena und Halle sowie im niederländischen Amsterdam. Seit Februar 2021 unterhält Wacker Biotech außerdem einen Standort in San Diego (Wacker Biotech US Inc.). Die Wacker Biotech GmbH, die Wacker Biotech B.V. sowie die Wacker Biotech US Inc. sind 100-prozentige Tochtergesellschaften des Münchner Unternehmens Wacker Chemie AG. Weitere Informationen unter: wacker.com/biologics

Quelle: www.wacker.com


Minister Sven Schulze: „Sachsen-Anhalt ist ein attraktiver und zukunftsfähiger Investitionsstandort“

Halle. Mit einem symbolischen Spatenstich hat Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze heute den Ausbau des WACKER-Standorts am Weinberg Campus in Halle offiziell gestartet. Mit dabei waren auch Wissenschaftsminister Prof. Armin Willingmann und Michael Zorn vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. 

In den kommenden Monaten entsteht ein Erweiterungsbau an der östlichen Seite des Be­stands­gebäudes, um weitere Kapazitäten für die Her­stellung von Wirk­stoffen auf der Basis von Messen­ger-Ribonukle­in­säure (mRNA) zu schaffen. Hergestellt werden beispielsweise Impf­stoffe gegen das Coronavirus. Der Produktions­beginn ist für März 2024 geplant. Neben den vier mRNA-Produktionsli­nien werden im neuen Gebäude Labore für die Qualitätskontrolle, Lagerflächen sowie Büro- und Sozialräume unterhalten.

„Die Entscheidung von WACKER, hier in die Zukunft unseres Bundeslandes zu investieren, zeigt, dass Sachsen-Anhalt ein attraktiver und zu­kunfts­fähiger Investitions- und Innovationsstandort ist“ sagt Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze. „Auf dem Wein­berg Cam­pus werden 200 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, die von struk­turpolitischer Bedeutung für die Stadt Halle und die gesamte Region sind“, so Minister Schulze weiter.

Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betonte: „Das neue mRNA-Kompetenzzentrum von Wacker Biotech ist ein Glücksfall für die Stadt Halle und den Wissenschaftsstandort im Süden Sachsen-Anhalts. Die In­ves­tition in ein absolutes Zukunftsfeld stärkt den Technologiepark Weinberg Campus, schafft viele hochwertige Arbeitsplätze und macht Halle zu einem noch gefragteren Hotspot für Biotechnologie. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig etablierte Wissenschaftsein­richtungen für die Ansiedlung von Unternehmen sind.“

Michael Zorn, Referatsleiter Immissionsschutz des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, sagt: „Die Pandemie hat gezeigt, wie unberechenbar das Virus ist. Deshalb ist es wichtig, den Ausbau von Firmen zu unterstützen, die für die Bevölkerung die Impfstoffversorgung und ausreichende Kapazitäten auch in Zukunft sichern. Mit dem heutigen Tag ist aber die Arbeit des Landesverwaltungsamtes noch nicht getan, denn wir werden nach Fertigstellung der Anlage auch im Pharmaziebereich für die Genehmi­gung der Impfstoffe den Prozess bis zur Herstellung begleiten.

Hintergrund: Wacker Biotech bündelt die Aktivitäten des WACKER-Konzerns im Bereich Biopharmazeutika. Das Unternehmen stellt im Auftrag von Pharmafirmen Wirkstoffe her – für die klinische Prüfung wie auch für die Marktversorgung. Nach Fertigstellung des neuen mRNA-Kompetenzzentrums in Halle werden Produktionskapazitäten von 96 Chargen pro Linie und Kalenderjahr – und damit fast dreifach so viel wie bislang – zur Ver­fügung stehen.

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