Vorhaben für Sozialwirtschaft, E-Sport & Technologietransfer in die Industrie

Wirtschaftsministerium unterstützt drei Digitalisierungsprojekte mit rund 600.000 Euro

Impuls für die Digitalisierung in Sachsen-Anhalt: Das Wirtschaftsministerium fördert gleich drei Projekte mit jeweils rund 200.000 Euro, mit denen digitale Potenziale in den Bereichen Sozialwirtschaft und E-Sport sowie für den Wissenstransfer in den heimischen Mittelstand erschlossen werden sollen. „Die Vorhaben unterstützen die strategischen Ziele unserer ‚Digitalen Agenda‘ und helfen in unterschiedlichsten Bereichen dabei, Chancen der Digitalisierung für Sachsen-Anhalt zu nutzen“, betont Digital-Staatssekretär Thomas Wünsch.

Kompetenz- und Wissensplattform >CONNECT<

Das Projekt des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg läuft bis Ende März 2021. Ziel ist der Aufbau einer Online-Plattform, um den Wissens- und Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und mittelständischen Industrieunternehmen in Sachsen-Anhalt einfacher und dadurch effizienter zu gestalten. Im Fokus stehen dabei vor allem Potenziale für die Produktionstechnik. Erfolgreiche Praxisbeispiele sollen durch moderne Formate wie Virtual oder Augmented Reality erlebbar gemacht werden und so Chancen aufzeigen, wie digitale Lösungen regionale Industrieunternehmen voranbringen können.

E-Sport Hub Sachsen-Anhalt

Das Vorhaben des „eSport Land Sachsen-Anhalt e.V.“ (eLSA) wird bis Ende 2021 gefördert. Entstehen soll ein Knotenpunkt, der nicht nur den Wirtschaftsfaktor E-Sport für Unternehmen im Land erschließt, sondern auch E-Sport-Aktivitäten bündelt, Wissen weitergibt und die gemeinsame Außendarstellung voranbringt. Digitaler Sport hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Entstanden ist ein Ökosystem aus Athleten, Sponsoren, Ligen und Events, die von vielen Menschen weltweit verfolgt werden. Dadurch gewinnt der E-Sport auch als Medium für Kommunikation und Personalgewinnung zunehmend an Bedeutung: Hier erreichen Unternehmen potenzielle Fachkräfte von morgen. Deshalb wird der „E-Sport Hub Sachsen-Anhalt“ auch Firmen als Ansprechpartner dienen, wenn sie nach Geschäftsideen, Projekten oder Kampagnen im E-Sport suchen. Geplant sind zudem Kooperationen mit der Landesstelle für Suchtfragen sowie der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz des Landes Sachsen-Anhalt. Ziel ist es auch, Events mit nationaler und internationaler Reichweite nach Sachsen-Anhalt zu holen.

PILOT.digi

Bis Ende 2021 wird auch das Projekt „PILOT.digi“ des Rückenwind e.V. aus Schönebeck (Salzlandkreis) unterstützt. Ziel ist die stärkere Digitalisierung der zumeist kleinen freien und gemeinnützigen Träger der Sozialwirtschaft in Sachsen-Anhalt (Altenhilfe, Behindertenhilfe und Jugendhilfe) und dabei vor allem die Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen künftig von mobilen Endgeräten auf Geschäftsanwendungen und Daten zugreifen oder sich in Audio-und Webkonferenzen abstimmen können. Zudem soll das Pilotprojekt die Entwicklung von Plattformen für den Informations-und Wissensaustausch und die digitale Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden voranbringen sowie neue, digitale Beratungsansätze entwickeln. Auch ein moderner Online-Auftritt der freien und gemeinnützigen Träger der Sozialwirtschaft in Sachsen-Anhalt soll entstehen. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie gewinnt das Projekt zusätzlich Bedeutung, denn hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, Eltern, Senioren oder Menschen mit psychischen Erkrankungen benötigen gerade in Zeiten von Schulschließungen und Kontaktsperre besondere Unterstützung. Hier bietet die digitale Kommunikation große Chancen, Probleme zu mildern.

Übrigens: Noch bis zum 30. April sind Bewerbungen um den vom Ministerium ausgelobten und mit insgesamt 21.000 Euro dotierten Preis „#DIGITALGEGENCORONA – Geschichten aus Sachsen-Anhalt“ möglich. Prämiert werden digitale Lösungen von Unternehmen, Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen und privaten Initiativen aus Sachsen-Anhalt, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie entstanden sind oder jetzt erstmals erfolgreich in der Praxis eingesetzt wurden. Gesucht werden digitale Anwendungen wie virtuelle Arbeitsräume und Treffpunkte, neue Lehr- und Lernformen, Tutorials in sozialen Netzwerken oder Plattformen für Beratung und Organisation von Hilfsangeboten in der Nachbarschaft. Details zum Wettbewerb und zur Bewerbung gibt es auf dem Digitalportal des Landes www.digital.sachsen-anhalt.de.

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