Ergebnisse des geförderten Forschungsprojekts „VORBOTE“ vorgestellt

Digitale Lösungen für Neustart in Corona-Krise: Webseite gibt wertvolle Tipps für Unternehmen

Öffnen, aber wie? Mit dieser Frage müssen sich zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer im Zuge von Lockerungen und Einschränkungen infolge von Pandemiewellen auseinandersetzen. Gerade Tourismuseinrichtungen und Veranstalter großer Events wie Messen oder Volksfeste benötigen digitale Lösungen zu Testung, Kontaktverfolgung und Impfbestätigung, die schnell verfügbar sind und gut funktionieren. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums aus Digitalisierungsmitteln hat die IfDP GmbH als An-Institut der Hochschule Harz daher seit Mitte Mai untersucht, welche technischen Anwendungen die Rückkehr zur Normalität am besten unterstützen und welche Tools Unternehmen bei möglichen erneuten Einschränkungen nutzen können.

Im Ergebnis hat Staatssekretär Thomas Wünsch heute eine Webseite freigeschaltet, die allen Unternehmen in Sachsen-Anhalt wertvolle Tipps für den Neustart in der Corona-Pandemie gibt. Auf www.vernetzt-wachsen.de/vorbote finden Gewerbetreibende eine Checkliste und einen App-Finder, welche die Wahl der jeweils passenden Digital-Lösung erleichtern, kurze Erklär-Videos, Hinweise zur Umsetzung der Corona-Vorgaben sowie wichtige Fragen und Antworten. Verfügbar sind zudem Ergebnisse einer Unternehmensbefragung von Anfang Juni zu bereits genutzten oder beabsichtigten technischen Anwendungen.

Das Forschungsprojekt „VORBOTE“ wurde durch das Wirtschaftsministerium im Rahmen der „Digitalen Agenda“ des Landes mit ca. 53.000 Euro gefördert. Wünsch sagte: „Das Infektionsgeschehen in Sachsen-Anhalt war zuletzt stark rückläufig und hat erhebliche Öffnungen ermöglicht. Damit die Lockerungen in Gastronomie, Einzelhandel und Veranstaltungsbranche weitergehen können, sind Lösungen gefragt, die den Betrieb reibungslos und sicher machen. Auf der neuen Webseite können sich alle Gewerbetreibenden schnell und unkompliziert über marktverfügbare Anwendungen informieren und die für das eigene Unternehmen passende Lösung herausfiltern. Ich danke allen Beteiligten, die unter Hochdruck daran gearbeitet haben, der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt diese wichtige Hilfestellung in der Corona-Pandemie zu geben.“

IfDP-Geschäftsführerin Dr. Manuela Koch Rogge unterstrich: „Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass sowohl die Gewerbetreibenden als auch die Kundinnen und Kunden in Sachsen-Anhalt digitale Lösungen gern nutzen und häufig den papier-basierten vorziehen. Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele gute Apps mit großem Funktionsumfang. Die Nutzerinnen und Nutzer sollten vor allem überlegen, für welchen Zweck sie die Apps einsetzen wollen, und prüfen, ob diese mit dem europäischen Datenschutzrecht vereinbar sind. Unser App-Finder kann da sicher eine gute Hilfestellung bieten.“

Aus Sicht der gewerblichen Kammern in Sachsen-Anhalt erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg, André Rummel: „Die Rückkehr zur Normalität nach den Einschränkungen durch die Pandemie ist für kleine und mittlere Unternehmen weiterhin mit Herausforderungen verbunden. Wobei auch allen klar ist, dass es jetzt ein ‚neues Normal‘ gibt. Die Unternehmen mussten sich in den vergangenen Monaten sehr flexibel zeigen, neue Ideen entwickeln, digitale Lösungen für laufende und zukünftige Geschäftsmodelle finden und diese teilweise auch schnell umsetzen. Das Forschungsprojekt ‚VORBOTE‘ und vor allem die Zusammenfassung der Ergebnisse mit den praktischen Hinweisen auf einer Webseite sind eine wichtige Hilfe für die Unternehmen bei der Fortführung ihres Geschäftsbetriebes.“

Der Leiter des „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Magdeburg“ und Professor im Fachbereich Automatisierung und Informatik an der Hochschule Harz, Prof. Dr.-Ing. Thomas Leich, betonte: „Viele IT-Dienstleister haben in der Corona-Pandemie reagiert und verschiedene Anwendungen zur Gästeregistrierung, Terminvereinbarung oder Kontaktnachverfolgung entwickelt. Für Unternehmen aus der Gastronomie, der Pflege, dem Tourismus oder Eventbereich stellt sich dann die Frage, welche Anwendung die ‚richtige‘ ist. Durch das Projekt ‚VORBOTE‘ wird eine Entscheidungsunterstützung bereitgestellt.“

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