Präzision entsteht aus Erfahrung: Wie die mittelständische MEWA GmbH

Schritt für Schritt die Digitalisierung meistert

Wenn Stefanie Franke, seit Januar 2008 Geschäftsführerin der MEWA GmbH, über die Digitalisierung in ihrem Unternehmen nachdenkt, fallen ihr sofort die automatisierten Prozesse an ihren Maschinen und in der Verwaltung, vernetzte Geräte und digitalisierte Abläufe ein. Das mittelständische Unternehmen aus der Magdeburger Börde stellt sich den Herausforderungen der Digitalisierung Schritt für Schritt.

Maßgeschneiderte Lösungen

Aus der ehemaligen Einkaufs- und Liefergenossenschaft des metallverarbeitenden Handwerks (ELG) heraus hat sich die MEWA GmbH auf die Produktion von Präzisionsbauteilen im Bereich der Metallbearbeitung, vorrangig im Schienenfahrzeugbau und der Medizintechnik, spezialisiert. „Wir haben keine Massenproduktion oder ein spezielles Produkt“, erklärte Stefanie Franke. Das familiengeführte Unternehmen bearbeitet das Rohmaterial nach individuellen Kundenwünschen zu Präzisionsprodukten. Zum Portfolio gehören sämtliche Metallbearbeitungen: von Drehen, Fräsen, Lasern, Scheren und Kanten, über die Verarbeitung von Einpressteilen, Schweißen auf höchstem Zertifizierungslevel, Pressen, CAD/CAM, Kleben, Eloxieren, Galvanisieren und Verzinken bis hin zum Lackieren nach DB-Vorgaben und Pulverbeschichtungen. „Weil wir aus dem Handel kommen, haben wir Erfahrung was das Material betrifft. Wir können einschätzen, was machbar ist und können auch direkt Alternativen anbieten. Trotz aller bestehenden Produktionsplanungen, die wir haben müssen, haben wir durch das Familienunternehmen zusätzlich die Chance flexibel zu reagieren. Das macht uns aus“.

Digitalisierung in kleinen Schritten

Die Digitalisierung im mittelständischen Unternehmen aus dem Zuckerdorf Klein Wanzleben hat längst begonnen. Erste Maßnahme auf diesem Weg war die Investition in einen neuen Maschinenpark. „Mit den wachsenden Anforderungen haben wir uns entschieden unsere Maschinen rundum zu erneuern“, erzählte Stefanie Franke. Dazu zählen unter anderem die Abkantpresse und die Tafelschere, die erst seit Ende  vergangenen Jahres im Einsatz sind. Und mit den neuen Maschinen haben sich auch die Arbeitsprozesse verändert. Im Qualitätsmanagement beschäftigt sich das Unternehmen mit der Prozessoptimierung, der Verringerung der Durchlaufzeiten und der kosteneffizienteren Fertigung der Präzisionsbauteile. „Die Re-Zertifizierung des Qualitätsmanagements ist für uns mehr als ein Dokument und gehört zum Tagesgeschäft.“, so Uwe Franke, Projektleiter für das Qualitätsmanagement.

Reise noch lange nicht beendet

Die MEWA GmbH sieht die zunehmende Digitalisierung als Chance für das Unternehmen und hat bereits Pläne, wie sich zukünftige Arbeitsprozesse gestalten können: „Mit dem Lieferanten der Einpressteile sind wir gerade dabei zu schauen, inwieweit wir die Digitalisierung in unserer Zusammenarbeit, bei der Verarbeitung von Einpressteilen, nutzen können. Beispielsweise, dass die Teile gewogen werden und automatisch eine Bestellung ausgelöst wird, wenn die Mindestmenge erreicht ist. Das ist für uns schon sehr bedeutend im Hinblick auf die Digitalisierung.“

Mit ihren individuellen Präzisionsbauteilen wird sich das Unternehmen erstmalig auf der Hannover Messe präsentieren. „Wir sehen uns noch nicht vollständig als produzierendes Unternehmen. Der Handel spielt eine Rolle. Strategisch ist vorgesehen, dass sich der Anteil der Produktion in den kommenden Jahren deutlich vergrößert. Dafür nutzen wir die Hannover Messe als Sprungbrett“, so Stefanie Franke.

Bild: Mit der Portalfräse können Produkte aus Aluminium, Kunststoff und Holz effektiv bearbeitet werden können. / Copyright MEWA GmbH

www.mewa-gmbh.de

Autor : Jennifer Koch

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