Ein abgefahrenes Verfahren

Wenn Matthias Bommert, Geschäftsführer der IST Automation GmbH, von den Anfängen der Firma IST Automation in Leuna und den aktuellen Projekten erzählt, dann leuchten seine Augen. „Schon während des Studiums habe ich mit Kollegen als Programmierer für eine Schweizer Firma gearbeitet“, erzählt er. „Das war zwar spannend, doch von den eigentlichen Projekten in aller Welt haben wir nichts gesehen und saßen nur vor unseren Programmzeilen. Da draußen in der Welt und vor Ort bei den Anlagen ist es doch viel interessanter. Erst dann versteht man, was der Kunde braucht“, sagt Matthias Bommert und schmunzelt.

Es ist das Know-how der kleinen Firma mit sechs Mitarbeitern, die sie besonders macht. IST Automation ist im besten Sinne des Wortes eine Schaltstelle zwischen der industriellen Großanlage, der Inbetriebnahme und einem späteren reibungslosen Betrieb. „Wenn ein Hersteller seine Anlage irgendwo in der Welt aufgebaut hat, dann reicht ein Knopfdruck nicht aus, damit alles problemlos läuft“, erzählt der Geschäftsführer. Messwerte müssen kontinuierlich erfasst und überwacht, Grenzwerte ermittelt und im Fall des Überschreitens Prozesse ausgelöst werden. „Was uns besonders macht ist, dass wir uns mit Anlagen und Systemen von vielen Herstellern auskennen. Es gibt kaum einen Regler, Schalter oder ein Display, den wir nicht schon in den Händen gehabt und in unseren Anlagen verbaut haben. Wir sorgen für die komplette Steuerungssoftware, die in maßgeschneiderten Schaltanlagen verbaut wird und kümmern uns auch um die Schulungen der Mitarbeiter der Unternehmen, damit sie die Technik auch einwandfrei bedienen können. Also Hard- und Software sind bestens aufeinander und die Anlage abgestimmt in einem Paket“, erzählt Matthias Bommert.

„Brauereianlagen in Liberia, riesige Kläranlagen in Shanghai, Bandtrockner in Schottland, eine Wasserversorgung in Garmisch. Kaum ein Land in- und außerhalb Europas, in dem wir noch nicht zu tun hatten und die Prozesse beherrschbar gemacht haben“, erzählt Matthias Bommert nicht ohne Stolz. „Wir kennen uns ja auch nach all den Jahren mit der Technik aus“, so Bommert weiter. Bei Kläranlagen ist es wichtig zu wissen, welche Prozesse ablaufen, welche Umwelt-Standards eingehalten werden müssen und wie die Abläufe am besten überwacht werden können. Tagelange Ausfälle oder Stillstand wären ein Desaster. Letztlich sorgt ein reibungsloser Verlauf auch für eine hohe Effizienz, dass Prozesse nach strengen Auflagen kontinuierlich ablaufen und somit Ressourcen geschont und Energie gespart wird. „Da Kläranlagen sozusagen unsere Spezialstrecke sind, können wir auch eng mit dem Kunden zusammenarbeiten und ihn beraten. Viele Umrüstungen passieren zudem im laufenden Betrieb, was eine besondere Herausforderung für uns ist“, verrät Bommert.

Zumeist sind es deutsche Anlagenbauer, die das Fachwissen von IST Automation nutzen und durch die Leunaer Firma die Inbetriebnahme organisieren lassen. Das hat schon für manchen Folgeauftrag gesorgt. Außerdem arbeitet die IST Automation eng mit der Hochschule Merseburg zusammen. So betreut Matthias Bommert als Zweitgutachter die Studenten und deren Abschlussarbeiten. „Auch wenn die meisten erst mal in die große weite Welt und nicht gleich in Leuna bleiben wollen. Es nicht immer ganz einfach, gute Fachkräfte und Spezialisten zu bekommen und auch auf Dauer zu halten“, so Bommert.

„Viele Aufträge sind eng getaktet und in täglich acht Stunden gar nicht zu schaffen. Aber manchmal bleibt auch Zeit für etwas Sightseeing. Schließlich arbeiten wir nicht selten da, wo andere Urlaub machen. Und so haben wir bis heute erreicht, was wir mit IST Automation erreichen wollten. Ein gutes Produkt, nah am Kunden und direkt vor Ort sein.“

www.ist-automation.de

Text: Alexander Greiner

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