Heppe Medical Chitosan - Weltmarktführer aus Sachsen-Anhalt

Als Einzelfirma ist im Jahre 2005 die Produktion von medizinischen Chitosan gestartet, bevor 2006 die GmbH gegründet wurde und das Unternehmen gewachsen ist: vom Einzellabor bis zur halben Etage, alles am Standort des Weinberg Campus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Damit ist die Firmengründerin Katja Richter seit mehr als 13 Jahren am Standort Halle tätig. Mit ihrem Team stellt sie Chitin, Chitosan und deren Derivate her, einerseits als Auftragsarbeit für Kunden, andererseits betreibt Heppe Medical Chitosan auch selbst Forschung im Bereich Chitosan.

Trotz des Studiums in Braunschweig und des Wohnsitzes in Leipzig hat sich Katja Richter für Halle als Firmensitz entschieden. Eine gute Förderung durch den Gründerservice „Univations GmbH“, die Möglichkeiten für Kooperationen und die Vorteile der bestehenden, kompakten Strukturen des Standorts waren hierfür ausschlaggebend.

Mittlerweile ist Heppe Medical Chitosan Weltmarktführer für Chitin und Chitosan, entwickelt und vertreibt die Biopolymere und veredelt die Rohstoffe in hochreine struktur- und bindungsgebende Materialien für verschiedenste Produkte und Anwendungen.

Chitosan als Allzweckmittel in der Medizin

Durch Arbeiten von Katja Richter während des Studiums im Bereich Drug-Delivery-Systeme, „Darm-Blut-“ und „Blut-Hirn-Schranke“ fiel der Fokus schnell auf die Stoffgruppe Chitosan. Bei Medikamenten, beispielsweise zur Tumorbekämpfung, wünscht man sich, dass schon geringste Mengen Medikament so effektiv wie möglich im Körper wirken, um die einhergehenden Nebenwirkungen zu minimieren. Genau für solche Zwecke ist Chitosan geeignet, da es Wirkstoffen hilft, besser in den Körper transportiert zu werden und somit die Medikamentendosis reduziert wird.

Da das Chitosan, was damals am Markt war, oft nicht für die Forschung passte, weil es nicht rein genug war oder nicht die perfekte Molekülzusammensetzung hatte, hat Katja Richter damit begonnen an der Technologie zu arbeiten das ideale und vor allem immer gleiche Chitosan herzustellen. Denn je nachdem wie das Chitosan konfiguriert ist hat es andere Eigenschaften. Letztendlich kam man allerdings von der Idee weg ein eigenes Drug-Delivery-System mit Chitosan herzustellen, sondern HMC hat sich sich auf das Kundengeschäft spezialisiert und fungiert als Rohstofflieferant für die Pharmaindustrie.

Herstellung von Chitin und Verarbeitung zu Chitosan

Chitin ist ein pflanzliches Polysaccharid, das aus dem Exoskelett von Krabbenschalen, also dem Abfall bei der Krabbenfischerei, gewonnen wird. Nach der Aufreinigung, bei der alle Fremdstoffe aus der Schale herausgenommen werden, wird von dem übrig gebliebenen Chitin eine chemische Gruppe abgespalten, sodass das Chitosan aktiv wird.

„In dem was wir tun und in dieser Breite sind wir einzigartig auf dem Weltmarkt. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht sehr spezielle Chitosane herstellen zu können, d.h. bei uns kann man über 100 verschiedene Chitosane kaufen. Die Konkurrenz hat so 3-4. Das macht uns wirklich einzigartig.“

Heppe Medical Chitosan bedient sowohl kleine und mittelständische Unternehmen, als auch global agierende Konzerne: Die meisten Kunden in Amerika und Asien- hier besonders China, Korea, Japan als Großmärkte - aber auch europaweit ist das Unternehmen aus Halle (Saale) vertreten.

Das Hauptgeschäft bei Heppe Medical Chitosan nimmt die Lieferung von Rohstoffen ein. Als ein weiteres Spezialgebiet stellt HMC aber auch Derivate her: Einerseits eigene Entwicklungen aus der Forschung, andererseits im Auftrag für Firmen, die auf Katja Richter und ihr Team zukommen und das Produkt produziert haben wollen. Hier ist es in den eigenen Laboren möglich, unter Reinraumbedingungen, Prozesse hoch zu skalieren, also beispielsweise von einer 2 g Menge auf 500 g zu gehen.

Der dritte Schwerpunkt ist die eigene Forschung, sowohl in der Chitosanherstellung als auch in der Anwendung. Hier geht es besonders um Fasermaterialien und Beschichtungen mit Chitosan im Medizinkontext.

„Chitosan an sich ist ein Weltmarktprodukt“. Es ist universell einsetzbar und damit für fast jeden Industriezweig interessant. Es kann in der Kosmetik eingesetzt werden, weil es hautpflegend und wasserspeichernd wirkt, es ist leicht bakteriostatisch, das heißt man muss weniger Konservierungsmittel einsetzen, um beispielsweise eine Creme haltbar zu machen. In der Medizin stoppt es die Blutung und fördert die Wundheilung, weswegen Chitosan hier schon bei Verbänden und als Faser in Nahtmaterialien eingesetzt wird. Auch die Textilindustrie, Landwirtschaft und Abwassertechnik haben Verwendungsmöglichkeiten für den universellen Stoff. Die hohe Kunst ist dann jedoch der Bereich Medizin und Pharmazie, da hier eine genaue und sehr präzise Arbeit erforderlich ist, um ein möglichst reines Chitosan zu erhalten. Und es ist die jahrelange Expertise rund um Chitosan, die Heppe Medical Chitosan hier zum Weltmarktführer gemacht haben.

„Das ist auch die Motivation für mich. Am Ende in eine Apotheke zu gehen und zu sagen ‚Ja, da ist was von mir drin‘. Also mein Name muss da nicht drauf stehen, mir reicht das schon, dass man damit Menschen helfen kann.“

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