Pharma-Expertise inklusive – Der BioPharmaPark Dessau bietet mehr als Infrastruktur und Service

Innovative Mischung aus Know-how und fachlicher Erfahrung   

Im BioPharmaPark Dessau sind pharmazeutische Unternehmen angesiedelt, die nicht nur von der speziellen Infrastruktur und dem Servicenetzwerk am Standort profitieren. Aus der unmittelbaren Nähe zueinander ergeben sich Synergien von der pharmazeutischen Fertigung und Verpackung bis zu Forschung und Entwicklung.

Weltweit agierendes Zentrum der Pharma- und Biotechnologie

Seit 1921 werden am Standort Dessau in Sachsen-Anhalt human- und veterinärmedizinische Impfstoffe entwickelt und produziert. Heute befindet sich hier auf einem 120 Hektar großen Areal der BioPharmaPark Dessau. Der hochmoderne Standort – 90 Kilometer südlich von Berlin, 60 Kilometer nördlich von Leipzig gelegen – hat sich zu einem weltweit agierenden Zentrum der Pharma- und Biotechnologie entwickelt.

Die hier ansässigen Unternehmen verfügen über hohe Kompetenz in der pharmazeutischen Fertigung und Verpackung, in der innovativen Impfstofftechnologie, in Qualitätskontrolle und Compliance sowie in der Forschung und Entwicklung. Neben den Synergien, die sie hier nutzen, profitieren die Unternehmen von einer funktionierenden Produktionsinfrastruktur – allen voran die IDT Biologika, die aus dem traditionsreichen Impfstoffwerk hervorgegangen ist.

Servicegesellschaft ermöglicht Unternehmen und Startups volle Konzentration auf ihr Kerngeschäft

Um den BioPharmaPark Dessau aufzubauen, wurde die Technik-Energie-Wasser Servicegesellschaft mbH (TEW) gegründet. Die TEW schnürt Rundum-Sorglos-Pakete sowohl für etablierte Unternehmen als auch für Startups. „Wer sich im BioPharmaPark Dessau ansiedelt beziehungsweise baulich erweitern will, kann sich sofort und immerfort auf sein Kerngeschäft konzentrieren“, betont TEW-Leiter Frank Föhrigen. „Auf dem Produktionsprofil der Unternehmen aufbauend ist hier eine Versorgungsstruktur gewachsen, die alle gleichermaßen nutzen können“, sagt Föhrigen und erwähnt etwa Druckluft und Kälte sowie Dampf und Wasser.

Mit 70 Mitarbeitern steht die TEW den Pharmafirmen vom Planen über das Bauen bis hin zum Betreiben ihrer Betriebsstätte zur Seite. „Hier muss sich kein Unternehmen selbst um ein Sicherheitskonzept kümmern oder um die Versorgung mit Strom; um Umweltschutz, Arbeits- und Gesundheitsschutz oder um Hausmeisterdienste“, nennt Frank Föhrigen einige Beispiele der TEW-Leistungen. Zum Expertenteam gehören u.a. Ingenieure, Elektroniker, Automatisierungstechniker und Handwerker, die sich mit den besonderen Bedingungen in Pharmaunternehmen auskennen. „Wir leisten Wartungs- und Reparaturdienste und sind in Havariefällen sofort vor Ort, zählt der TEW-Leiter auf. Und: „Wer bauen möchte, kann sich auch hier – angefangen bei Antragstellung und Genehmigungsverfahren – auf unsere Expertise verlassen.“ Alles in allem minimiere das Servicenetzwerk des Biopharmaparks die Kosten und Geschäftsrisiken und erleichtere den Zugang zu Märkten und Kunden.

IDT Biologika: Impfstoffentwicklung als „Kochbuch“

Die IDT Biologika kann das nur bestätigen. Das Unternehmen entwickelt und produziert biotechnologisch hergestellte Impfstoffe und Pharmazeutika zur Gesunderhaltung von Mensch und Tier. Waren es in der Vergangenheit vor allem Impfstoffe gegen Tetanus, Rotlauf und Diphterie, hat das Unternehmen aktuell unterschiedlichste Problemlagen weltweit im Fokus und findet entsprechende Lösungen. Verstärkt erobert sich die IDT Biologika mit der Entwicklung eigener Produkte vor allem im Bereich der Tiergesundheit den Weltmarkt; zum Beispiel mit einem Impfstoff gegen die Ödemkrankheit bei Ferkeln.

„Zu unseren Kernkompetenzen gehört das Schreiben des ,Kochbuchs‘“, sagt IDT Biologika – Chief Science Officer Andreas Neubert. Soll heißen: Die IDT Biologika entwickelt im Auftrag internationaler Unternehmen die Technologie zur Herstellung von bakteriellen und viralen Impfstoffen etwa für neue Impfstoffe gegen aktuelle, schwerwiegende Krankheiten irgendwo auf der Welt.

„Auf Kundenwunsch übernehmen wir zusätzlich zur Entwicklung von Wirkstoffen auch deren Herstellung und zählen damit zu den weltweit wenigen, die das können“, sagt Neubert und verweist auf die gesamte Wertschöpfungskette, die das Unternehmen vorhält; dazu gehören eine eigene Hochgeschwindigkeitsabfülllinie und eine hochmoderne Infrastruktur, die eine Fertigungs- und Transportkette bei bis zu minus 80 Grad Celsius erlaubt. 2017 machte die IDT Biologika einen Umsatz von rund 241 Millionen Euro. Seit der Privatisierung 1993 hat die IDT rund 400 Millionen Euro in den Standort Dessau investiert.

Hinsichtlich des Unternehmensstandortes im BioPharmaPark hebt Andreas Neubert den Transfer und Austausch von Pharmaexpertise hervor: „Wir Unternehmen versetzen uns dadurch in die Lage, etwas zu leisten, was andere nicht können.“

ONCOTEC: Zytostatika schnell und flexibel

„Wir nutzen die Synergien und Kooperationen am Standort, um unsere Produktion auch künftig den hohen Anforderungen der Kunden schnell und flexibel anzupassen“, bestätigt Christin Richter, Leiterin des Business Development bei der ONCOTEC Pharma Produktion GmbH. Das weltweit agierende Unternehmen produziert aseptisch flüssige Zytostatika, also sterile Injektionslösungen in Flaschen oder Fertigspritzen. Zudem verfügt es über Anlagen, die das abgefüllte Liquidum zur Haltbarmachung gefriertrocknen. ONCOTEC bietet auf diesem Spezialgebiet die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Markteinführung bis zur Produktion inklusive Sichtung und Analytik.

1997 wurde das Unternehmen mit einer Flaschen- und einer Spritzenabfülllinie gegründet. 20 Jahre Wachstum und Investitionen von bisher über 43 Millionen Euro in Gebäude, Maschinen und Anlagen folgten. Derzeit ist eine robotergesteuerte Abfülllinie im Aufbau. Anfang 2019 soll „Linie 5“ in Betrieb gehen und Spezialprodukte wie hochwirksame Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) für die Chemotherapie abfüllen. „Mit dieser Investition erweitern wir unsere technologischen Voraussetzungen, um die Produktion hochinnovativer Spezialprodukte weiter auszubauen“

Merz Pharma: Dermalfiller-Experte wächst am Standort

Auch die Merz Pharma investiert in bauliche Erweiterungen. Hier im BioPharmaPark Dessau entsteht ihr neuer Produktionsbetrieb zur Herstellung von Dermalfillern. Noch 2018 werden die Aktivitäten abgeschlossen sein. „Wir werden weitere Naturwissenschaftler, Ingenieure, Pharmakanten und Chemiker einstellen“, sagt Standortleiter Michael Pfeil. Das in Frankfurt am Main ansässige Pharmaunternehmen hatte hier 2002 u.a. wegen der guten Zusammenarbeit mit der IDT Biologika einen weiteren Standort mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung gegründet. „Wir finden hier das entsprechende Know-How und die erforderliche Infrastruktur“, betont Pfeil.

Nach dem Aufbau einer Produktionsstätte zur Herstellung des Wirkstoffs Botulinum-Neurotoxin investierte Merz am Dessauer Standort weitere 18 Millionen Euro in eine hoch moderne aseptische Produktionsstätte zur Herstellung des selbst entwickelten Arzneimittels „Xeomin“. Es wird zur Behandlung spasmatischer Erkrankungen eingesetzt. Seit 2011 ist es für den amerikanischen Markt zugelassen und wird dort als Merz-eigenes Medikament vertrieben. „Eine weitere Anwendung von Botulinum-Toxin ist die Hautglättung“, sagt Michael Pfeil und dass sein Unternehmen diesen Wirkstoff auch in Produkten für die Ästhetik unter dem Markennamen „Bocouture“ einsetzt. In den neuen Produktionsbetrieb zur Herstellung von Dermafillern investiert Merz 15 Millionen Euro.

Wie auch die anderen Unternehmen im BioPharmaPark schätzt das Unternehmen die unmittelbare Nähe zur Wissenschaft, zu den Universitäten in Halle, Leipzig und Berlin.

Autorin: Kathrain Graubaum

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